Blümchen und Max 2013

2013

Januar 2013

Blümchen startet mit 14kg, und mittlerweile ohne Welpenpopo, ins neue Jahr. Sie ist etwas über 10 Monate alt, so fit, wie ein junger Hund nur sein kann, gertenschlank und der wohl aufgeweckteste Hund, der mich je begleitet hat.

Mittagsschläfchen gehören der Vergangenheit an und nur, wenn sie mit ihren besten Freunden Lucky oder Lina länger getobt hat, zieht sie sich für eine kleine Pause zurück.

Dem Weihnachtsbesuch folgte sylvesterlicher Welpenalarm, und vier Erwachsene hatten vier Tage lang "Hundekino".

Es war so herzerwärmend zu sehen, wie die kleine Gossa mit einem Neufibaby umging, vorsichtig, dosiert, rücksichtsvoll und dennoch unermüdlich. Wie eine Puppenmutter sorgte sie sich um den körperlich gleichgroßen Welpen und ihre Engelsgeduld stieß nur in Sachen Knochen an ihre Grenzen.

Sie liebt Gesellschaft und das Rudel kann gar nicht groß genug sein. Wenn sie und ich, durch Herrchens Pendeln, wieder für ein paar Tage alleine sind, schiebt sie erstmal ein wenig den Blues.

Also, auf in den Wald, Gesellschaft suchen...

 

 

Ende Januar:

Ein kleines Beispiel, wie genau sie ihre Mahlzeiten unter die Lupe nimmt:

Wie kann man aus einem Eintopf die "Ballaststoffe" aussortieren?
Fragen Sie mal das Blümchen, das kann es...
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Wir gehen mit kleinen Schritten und kalten Füßen auf das Osterfest zu.

Die Kaltwetterfront hat uns noch einmal voll erwischt, und so sehr Schnee an sich ja Spaß machen kann, erwarten wir Hände und Pfoten ringend den Frühling.

Als sich die Sonne in der letzten Woche einen Moment hat blicken lassen, haben wir  Paulchens Appartement frisch bepflanzt und seinen Lieblingsginster zurückgeschnitten, und auch die neue Bank steht schon für den ersten gemeinsamen Morgenkaffee bereit, aber wir werden wohl noch ein wenig Geduld haben müssen.

Blümchen tobt unterdessen über den schnee-weißen Deich und durch die Wingst, als bekäme sie Kilometergeld.

Ihre Energie ist atemberaubend, aber wenn man sich die Sofabilder anschaut, ist klar, wo und wie sie "auftankt". Mittlerweile ist sie 45cm hoch (Oberkante Couchtisch) und hat ihr Kuschelgewicht auf sagenhafte 16,3 kg erhöht.
 
Gar nicht so einfach bei einem Hund, der Kohlenhydrate noch immer für ungenießbar erachtet und das kleinste Fitzelchen Gemüse sauber trennt (vom Napf in Richtung Küchenboden). Ich habe mich also durch ausgelassenen Rindertalg gekämpft und alles an Schraubverschlussgläsern aufgefüllt, was die Besenkammer so hergab.
Und wenn ich mir ganz besondere Mühe gebe und die Pellkartoffel mit zerlassener Butter zu echtem Mus verarbeite...landet manchmal doch ein Löffelchen davon in dieser wählerischen Gos d`Atura...

 

 

 

 
Anfang April

Noch immer ist es lausig kalt, die Sonne scheint bestenfalls stundenweise. Lucky, Blümchens Gegenübernachbar und bester Freund, besucht sie gerne zum fröhlichen Nachlaufen und Stöcketeilenspiel.

Das Blumenkind ist sehr, sehr ehrgeizig und gibt erst Ruhe, wenn sie den großen Kerl am Boden hat.

Noch immer sind wilde Hundespiele für uns etwas Ungewohntes. Aber die Bilder, die uns das kleine Mädchen schenkt, sind einfach nur schön.

Der Wunsch, dass Paulibär auch so hätte toben können, wird uns wohl nie verlassen, und auch nicht die Sehnsucht nach ihm, aber wir sind dankbar, dass dieses unglaublich lebenslustige kleine Luder unser Leben mit ihrer Liebe und ihrem Charme so sehr bereichert.

 
 
 
 
Ja, unser Blümeli darf immer noch ins Bett....auch wenn die Hundedecke, wie man sieht, nur bedingt etwas taugt..

Wenn ich die Betten beziehe, denke ich manchmal, OHNE diverse Tierhaare und Erdklümpchen wäre auch ganz schön..., aber diese Zufriedenheit, diese Nähe, die sie mit uns lebt, tut unseren Seelen einfach nur gut...

Und mittlerweile habe ich einfach ein paar Garnituren mehr zum Wechseln im Wäscheschrank :-))

 
Pflegeleicht ist ein recht dehnbarer Begriff, haben wir festgestellt. Einmal in der Woche bürsten, soll bei einem Gos d`Atura genügen, aber es kommt wohl sehr darauf an, wie sich das Tierchen verhält.

So, wie das Blümchen durch die Gegend tobt, voller Nachbarshundespucke oder mit Güllefüßen nach Hause kommt, muss der Kosmetikbeutel auch öfter ausgepackt werden..

"Nein, meine Kartoffeln mag ich immer noch nicht...und morgen nicht....und übermorgen auch nicht..."
Ich kann machen, was ich will, Kohlenhydrate, Ballaststoffe und was auch immer: Sie will es nicht... was sich schon zu Welpenzeiten herauskristallisierte, zieht sie nun konsequent durch.
 
Ihr wählerisches Fressverhalten hat mich im Frühling zu einem ersten Blutbild bewogen, und das Ergebnis, soweit man das sagen kann, hat mich einigermaßen beruhigt.

Es ist noch immer sehr ungewohnt, dass sie nicht schneller am Napf ist, als man bis drei zählen kann, geschweige denn, dass sie kritisch JEDES Stückchen Inhalt erstmal auf den Boden wirft und auf seine Tauglichkeit als Futter untersucht.

Immer wieder sehe ich unseren Paulibär im Schweinsgalopp Richtung Küche eilen und sich mit lachenden Augen über den Napf werfen.

Tempi passati.

 

Fleisch, Innereien, Fett, selten Knochen...Schluss. Ich muss sehr auf Abwechslung achten, immer wieder die Fleischsorten und Schlacht"abfälle", Pansen, Bio-Hundewurst und Blättermagen wechseln, bekomme Öle nur über eingetauchte Fleischstücke in sie hinein und kaufe, -was soll ich anderes machen- getrocknete Hühnerhälse für ihre Kalziumversorgung (eins der wenigen Leckerchen, die sie annimmt).

Zum Winter wird das nächste Blutbild fällig, und ich hoffe, dass ich dann mein restliches Unbehagen, auch wenn es unbegründet sein mag, endlich zu den Akten legen kann.

Alles Lamentieren hilft ja nicht; sie lässt einfach alles stehen, was sie nicht haben will. Ich habe noch und noch die "schönsten" Mischungen mit Eigelb, Gemüsebrei etc. pp. in die Tonne geworfen, weil sich die Spanierin komplett verweigert hat.

Es gibt auch keine festen Fütterungszeiten mehr, keine festen Mengen... wenn sie Hunger hat, setzt sie sich in der Küche neben mich... und auch nur dann frisst sie.. die Mengen, die sie für richtig hält. Mal mehr, mal weniger.

Und dabei strotzt sie vor Lebensfreude und Energie. Sie hat unglaublich stramme Beine, eine Muskulatur, die wirklich ihresgleichen sucht. Und sie leuchtet von innen, könnte man sagen...

 
 
 
 
 
 
Blümchen hat es geschafft, dass wir Gos d`Atura Fans geworden sind, dass wir liebevoll auf einen "Schoßhund" blicken und uns an dieser unbestechlichen kleinen Schönheit erfreuen.

Soweit sie kann, kommt sie uns "entgegen", nicht zu Verwechseln mit dem, was man gemeinhin als Erziehung bezeichnet.

Bei scharfen Kommandos geht sie in Deckung, wirft sich auch manchmal auf die Seite und sendet Beschwichtigungssignale aus...aber sie lässt die Schafherde mittlerweile in Ruhe...hütet die naseweisen Nachbarshühner nur noch selten zurück in ihren Stall...büchst fast gar nicht mehr aus (zu ihrem besten Menschenfreund, der um die Ecke wohnt)...und hat, summa summarum, die Regeln unseres Zusammenlebens anerkannt.

Sie ist ein kluges Mädchen, fast schon zu klug für uns retrieververwöhnte "alte Leute".

Es ist an der Zeit, noch mal in die Hundeschule zu gehen; wir möchten sie auf die Begleithundeprüfung vorbereiten, um ihrer Menschenfreundlichkeit und ihrer Lust am Arbeiten Rechnung  zu tragen.

Ob es uns gelingt? Wir werden berichten...

Seit einigen Monaten hatten wir überlegt, ob wir unser Rudel um eine weitere Hundeseele erweitern sollen.

Unserer quirligen Zuckerpuppe, die sich in Hundegesellschaft so wohl fühlt, kann man als Zweifüßler einfach nicht gerecht werden, und nach Krautsand zu fahren -auch wenn es durch die vielen Bilder so erscheinen mag- ist nicht jeden Tag möglich.

Wir beschlossen, einen "Tierschutzhund" zu suchen, der mit Blümchen mithalten kann, ohne sie zu toppen, der zutraulich ist, ohne ihr den Rang streitig zu machen, der von der Kraft und Körpergröße zu ihr passt, der uns "anspringt" ohne uns anzuspringen...

Eigentlich vermessen, all unsere Wünsche, und imgrunde nicht zu erfüllen.

Es ist schwierig, sich anhand von Fotos für einen Hund zu entscheiden, und es ist ganz entsetzlich schwer, sich nicht für fast alle zu entscheiden. Jeder hätte es verdient, einen sicheren Platz im Leben zu bekommen.

Als ich aber dann dieses Foto auf der Seite der "Hundeliebe-Grenzenlos" sah und die Beschreibung dazu las....beschloss und hoffte der Familienrat, dass dieses Männlein genau der richtige Freund für uns und Blümchen sein würde.

Was soll ich sagen?

Wir HABEN den richtigen Freund gefunden, mit Glück, mit guter Intuition, durch eine ehrliche Beschreibung und eine ausführliche Beratung.

Und ein winziges bisschen glauben wir auch, dass uns Paulibär diesen wunderbaren Max geschickt hat....schon allein, damit wieder jemand mit Vorfreudesabber in der Küche herumlungert :-))

 
Am 14.November, abends um 23.10Uhr, landete unser Prachtkerl in einer Riesenbox am Berliner Flughafen, und vom ersten Augenblick an war klar: das ist  wirklich UNSER MAX.
 
Wir hatten einen Höllen-Autofahrertag hinter uns, und um Mitternacht, als der kleine Grieche endlich sicher im Kombi verstaut war (die Flugbox passte natürlich genau nicht hinein und musste halbiert werden), ging es noch einmal über vier Stunden durch die Nacht zurück nach Hause.
 
Zum Glück war der Junge noch so benebelt, dass es ihm nicht besonders viel auszumachen schien.

Das Begrüßungsvideo von Max und Blümchen, dass wir dann morgens um halb sechs gedreht haben, ging leider daneben.

Sehr sehr schade, denn unsere Zuckerpuppe benahm sich wirklich super gastfreundlich und küsste uns und Max abwechselnd...

 
 
 
 
 
 

 

 
 

Neujahrsmorgen:

Unser Blümchen musste Sylvester natürlich gemeinsam mit uns feiern, und erst gegen vier Uhr war die Sehnsucht nach einem Nickerchen größer als der olympische Gedanke:

Dabeisein ist alles...

 
Auch, wenn Blümchen bald ein großes Mädchen ist, auf dem Arm zu Kuscheln
und zu Schmusen,bleibt, neben Toben und Spielen, ihr Lieblingszeitvertreib.
19.01.13
Ihre Freundschaft zu Lucky wächst, genau wie sie, und es gibt nichts Schöneres, als nach langem Kampf endlich "Hab`dich" zu knurren..
Und wenn dann des Mittags der Sandmann kommt, nimmt sie mit ihrem Lämmchen eine kleine Auszeit...mitten im Wohnzimmer. Hier kann sie, zumindest mit einem Auge, immer mal wieder einen Blick auf ihr Rudel werfen.
Ende Januar haben wir mal geschaut,
wie sich der Elbestrand bei Minustemperaturen anfühlt... brrrrrrrrrrrrrr sagt Herrchen
pah!!!!! sagt das Blümchen, ist doch egal.
Als Catalanin werde ich spielend mit den Eisbrocken fertig...
19.03.13
Mit den Januar-Eisbrocken fertig werden, ist eine Sache.
 Im März noch Schnee schieben, eine ganz andere.
Und welche Lösung hat unser kleiner Schrubber wohl für das norddeutsche Tief gefunden?
Ab auf`s Sofa und Rudel-Fernsehgucken..
Aber nur, solange es dem Kater nicht zuuu gut dabei geht...
Geteilt wird nicht lange! Unsere eifersüchtige Spanierin wufft die Konkurrenz aus dem Feld
und kuschelt sich als Soloprinzessin an alles, was man so Rudelführer nennt...
"Wer sagt, dass das nicht fair ist? Der olle Kater?"
Hüstl....aber es ist soooo gemütlich :-)))
 
Anfang April 2013
"Pass auf, wir werden fotografiert!"
 
"Egal... Ich mach dich fertig,
ob Frauchen mit der Kamera rumfuchtelt
oder nicht....!"
"Wo ist denn die Kamera?"
"Und wenn ich fertig sage, dann meine ich auch fertig.."
"GEWONNEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!"

So sieht eine siegreiche Blume nach dem "Kampf" aus :-))

Und bei diesem Blick bin ich mir nicht mehr so sicher, ob wir
eine reinrassige Gos d`Atura haben, oder vielleicht doch einen Wookiee-Mischling :-)))
 
Jedipedia: "..wuchs Chewbacca zu einem neugierigen und ehrgeizigen Wesen heran,
das trotz seines wilden Erscheinungsbildes und seiner furchteinflößenden Knurr- und Brummlaute einen sanftmütigen Charakter besaß...."
Mitte April
Kaum, dass sich die Sonne für einen Moment blicken lässt,
sind wir unterwegs zum Hundestrand an der Elbe,..
um Wärme, Licht und Schattenspiele zu genießen.
Diesige Tage hat es nun wirklich schon zu viele gegeben,..
selbst, wenn das Blümchen aus jedem Tag einen Feier- oder Schmusetag macht :-))
Wenn DAS nicht mal ein Zeichen ist,..
dass wieder ein kleines Glück unter unserem Dach Platz genommen hat!
Ende April
Unser kleines 17kg Glück mag noch so "pflegeleicht" sein, hin und wieder geht an der Bürste kein Weg vorbei,
auch wenn sie als Naturkind dreimal dagegen ist...
"Chewi" hat einen festen Platz im Reigen der Kosenamen bekommen :-))
Krautsander Momentaufnahmen dieses furchteinflößenden Tieres:
 
 
 
"Und jetzt suche ich mir noch was zum Nachlaufenspielen..."

      Hallo, ich bin das Blümchen,         lass mal deine Sprinterfüße sehen...

Hier, bitte: vorne links bin ich voll muskulös..
"Ich lach mich schlapp..."
Mitte Mai
Herrchen hat die Grillsaison eröffnet und es, trotz aller Mühe, nicht geschafft, die Garnelenportionen an den Mann zu bringen, an Frauchen sowieso nicht... ABER:
Bei DIESEN "Resten" wird aus einer mäkeligen Fresserin sogar eine Bettelprinzessin...
dame más y más, por favor
(gib mir mehr, noch, mehr...bitte!!)
Sommeranfang
Hören konnte unser Blümchen schon immer gut,
aber mittlerweile klappt auch das Gehorchen (fast) immer tadellos..
"Hat da jemand Blümchen gerufen?"
"Bin schon auf dem Weg...."
"Ich soll noch mal fürs Fotoalbum posieren?"
Kein Problem :-))
Blümchen ist 16 Monate alt, und auch jetzt kommt noch, hin und wieder,
die kleine "Träumerin", wie sie Claudia genannt hat, ans Licht.
Mitte Juli
Ja, sie träumt...und träumt...und träumt...
und unser Deich gibt ja auch genug Raum zum Träumen und Seele baumeln lassen,
aber es ist nicht so, dass unserem Blümchen dabei nicht auch mal was Neues einfällt:
Sie hat heimlich, still und leise einen orientalischen Bauchtanzkurs gebucht...
und bis Mitte August versuchte sie, auch den Kater zu überreden,
 etwas für die Figur zu tun, aber das war aussichtslos :-)
Auch das Anschleimen bei ihrem besten Freund Christian,
hatte nicht den gewünschten Erfolg..
Das Einzige, wozu er sich breitschlagen ließ, war ein ausgiebiges Fotoshooting am Elbestrand, um reichlich Beweise für einen tanzsportgestählten Körper heranzuschaffen...
Jetzt weiß ich auch, warum sie tagelang mit einem Buch auf dem Kopf durchs Haus lief...
und wofür die Reckstange im Schuppen gut war.
Auch die Kniebeugen am offenen Fenster erklären sich..
..ebenso die konsequente Diät..
und das Trampolin, das sie sich bei Amazon bestellt hat..
 
Der Aikido-Fernkurs hat sich genauso gelohnt..
wie die Weitsprungsandgrube im Garten.
Den Karton Haarfestiger (auch, wenn er im Angebot war),
hätte sie sich allerdings sparen können..
 
die Lektüre über "Das Ungeheuer von Loch Ness" trug jedoch fotografische Früchte.
"Schweinchen Babe" ist jetzt ihr 47ster (und sicher nicht ihr letzter) Kosename..
aber "Zuckerpuppe" bleibt unangefochten auf Platz 1.
Ende August
Ihr Nebenjob als Christians Lieblingsmodel nimmt sie schon sehr in Anspruch..
deshalb liegt sie mir jede freie Minute liegt in den Ohren, an den Hundestrand zu fahren,
um (u.a.) Labradoren zu erklären, wer am Strand das Sagen hat
und anschließend ein Sonnensandbad zur Entspannung zu nehmen.
Mitte September
Zwei Drittel Mädchen, ein Drittel Hund, daran hat sich seit ihrer Pubertät nichts geändert :-)
Wenn unser Blümchen liebt, dann liebt sie ganz, und ich finde das nicht nur bezaubernd,
ich freue mich für sie, und für jeden, über den dieses Füllhorn ausgeschüttet wird.
 
 

14.ter November 2014, auf zu neuen Ufern

 
Berlin Schönefeld, mitten in der Nacht
Ganz so entspannt, wie es den Anschein hat, war der kleine Mann
nach der langen Reise und den vielen neuen Eindrücken aber keineswegs...
wir konnten sein Herzchen bubbern hören und seine Angst war im ganzen Haus spürbar.
Nein, man nimmt keinen fremden Hund auf den Arm, man bedrängt ihn nicht
und lässt ihm alle Zeit der Welt, diese Nähe zu suchen....stimmt.
Dennoch hatte ich das Gefühl, dass diese weiße Wolke dringend eine Bestätigung brauchte,
und vor allem ein wenig Nähe und Angenommenwerden.
Eine gute Woche lang war die hinterste Ecke im Schlafzimmer sein bevorzugter Platz,
aber seine Neugier und der Wunsch an unserem Alltag teilzunehmen gewannen dann doch, jeden Tag ein bisschen mehr, die Oberhand. So zweifelnd seine Blicke zu Anfang waren,
so doppelt gesichert war sein Geschirr,
das ich ihm -als übervorsichtige Hundemutter- gebastelt hatte.
Es dauerte aber keine zehn Tage, bis ich mir sicher war, den jungen Mann "getrost"
mit seiner neuen Freundin auf dem -eingezäunten- Deichgelände laufen lassen zu können.
Die letzte Novemberwoche war altweibersommerlich schön, und da konnte auch die Schleppleine nicht dran rütteln. Das, was sich schon zuhause abzeichnete,
erste zarte Freundschaftsbande, trug Früchte beim nahezu freien, gemeinsamen Spielen.
Mehr als gründlich studierte unser Max seine Umgebung, und er mag mir verzeihen,
dass ich doch hier und da an unseren Paulibär erinnert wurde..
Wir haben uns ja ganz bewusst gegen einen Goldie entschieden,
und für uns ist das auch richtig so. Aber allemal sind wir nur Menschen,
und unsere Bilder im Kopf, unsere Gefühle und Sehnsüchte
sind immer nur bedingt steuer- und kontrollierbar.
Heute ist heute, und Max ist Max.
Und es ist gut, dass Max hier bei uns ist.
Vielleicht "knacken" wir diese scheue Schale, vielleicht gelingt es uns aber auch nur ein bisschen, aber wem es, zumindest langfristig, gelingen dürfte,
ist diese wunderbare kleine Blümeli:
 
Sie wird zuhause ein winziges bisschen ruhiger durch Mäxchen,
ABER sie kann ihm mit Verve und ganzem Einsatz zeigen, wie gut ein Hund gehorchen kann (wir staunen Bauklötze),
WIE lecker so ein gut gefüllter Napf ist (auch MIT Möhrenpampe),
wie man mit Leichtigkeit in einen Kombi springt,
WIE man eine Scheibe Salami ergattert (auch wenn man NICHTS vom Tisch bekommt)
und ganz und überhaupt, wie man Menschen so um die Pfote wickeln kann..
Ihre Lieblingsplätze teilt sie schwesterlich mit ihm..
draußen UND drinnen..
bis auf Papas Arm --- da hört die Freundschaft dann auf :-)
Unser kleiner Grieche schläft aber ganz gerne neben meinem Bett
 auf seiner dicken Kuscheldecke.
Seit drei Wochen ist Max bei uns,
und die Fortschritte können sich sehen lassen, nicht wahr?
Entspannungsübung:
links zu 60%, rechts zu 200% erfolgreich..
 
 

23.12. 2014
 
Ob uns diese Steigerung des Zusammenlebens gefällt, darüber diskutieren wir noch...
aber schließlich ist morgen Weihnachten...und ein Wäschewechsel ist sowieso fällig, hüstl...
 
Nachdem wir die Schlafmützen dann doch von ihrem Rosenlager vertrieben hatten, lockten uns 10 Grad und eine Idee von Sonne wieder an die Elbe.
Wegen seiner Angst vor Fremden, vor allem fremden Männern, muss Maxi noch an die Schleppleine.
Unser Blümchen freut sich des Lebens, wie eigentlich jeden Tag, nur jetzt vielleicht sogar noch ein kleines bisschen mehr..
Wir hoffen, dass wir Max bis zum Frühjahr so viel Sicherheit vermitteln können, dass Schleppi und Sicherheitsgeschirr eingemottet werden.
Wenn man einen persönlichen Gos d`Atura Bodyguard hat...
der einem zeigt, wie man sich Matschestiefel anzieht,
steht einem fröhlichen Lachen nichts mehr im Wege...
Heiligabend 2014
Wir sind vom Geschenke auspacken fix und fertig....
Der Kater will die Nüsse zum Nachtisch... das Blümchen möchte die mon cherie... und der Max will den Kater...(???) !!!!!
Klappt alles nicht so, wie gedacht - "Komm, wir gehen in die Küche, Weihnachtsbratenreste suchen."
 
 
Das Jahr 20131 geht zur Neige
und unser Blümchen hat das Glas Hundepunsch
bis zu eben dieser geleert...
anders ist nicht zu erklären, dass beide Weihnachtsgeschenke
-und noch ein bisschen mehr- heimlich, still und leise,
in Maxis Schlafecke gelandet sind...
 
Dieses Foto ist ein spezieller Gruß an Maria-Christina, Maxis Pflegemutter auf Zypern.
Ihr, und allen Menschen, die ihr Herz und ihr Leben für Tiere öffnen, wünschen wir einen schönen Jahresausklang und alles Gute für 2014.
 
Das zweite Weihnachtsfest ohne unseren Paulibär, das erste gemeinsam mit Max und Blümchen.
 
Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere.
Natürlich stimmt das, natürlich ist das so, und natürlich muss man das Leben annehmen, wie es ist.
 
Unser Blümchen ist uns in den Schoß gefallen, und mit dem kleinen Griechen haben wir dem neuen gemeinsamen Lebensweg
noch einmal eine andere Richtung gegeben. "Es" fühlt sich gut an, tröstlich, -ein wenig, irgendwie kompletter.
Für die wunderbare Spanierin und für uns.
Max wächst in unser gemeinsames Leben und in unsere Herzen hinein, und wir wollen ihm Trost und Sicherheit schenken.
 
Ich werde Pauli immer vermissen, ich kann gar nicht anders,
aber ich nehme diese beiden Hundeseelen als das, was sie sind: Geschenke des Lebens.

 

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